Ein Land im Ausnahmezustand
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Schwedische Polizisten untersuchen einen Tatort in Eskilstuna, an dem zuvor ein Mann niedergeschossen wurde. Bild: Picture Alliance
In Schweden gibt es immer mehr Morde durch kriminelle Banden. Das Thema bestimmt den Wahlkampf. Die einen wollen auf Härte setzen, die anderen auf Einsicht der Täter.
Es ist ein lauer Spätsommerabend. Die Menschen sind aus ihren Wohnungen gekommen und verbringen den Abend auf dem Spielplatz, auf Bänken, Grillplätzen und Wiesen zwischen Laubbäumen und Fichten. Årby ist ein Problemviertel im schwedischen Eskilstuna, gut 100 Kilometer westlich von Stockholm. Die Blöcke rahmen den Platz ein wie den Innenhof einer Burg. Oder wie eine Falle. Plötzlich knallen Schüsse. Eine Frau wird getroffen und auch ihr kleines Kind. Sie sind nicht das Ziel des Schützen, das wird später klar. Sie hatten nur Pech. Falscher Ort, falsche Zeit.
Ein paar Tage später scheint die Sonne über Årby, und der Spielplatz ist leer. Auf den Wiesen treiben sich Jungs herum. An einer Bank haben sich Pamela und ihre Nachbarn getroffen. Pamela hat die Schüsse aus ihrer Wohnung gehört. Ihr Fenster war offen, sie lief hinunter und sah die Panik. Eltern rannten mit ihren Kindern davon. Sie sah die verletzte Frau auf dem Rasen liegen. Beide hatten auch Glück an diesem Spätsommerabend, die Kugeln töteten sie nicht. Sie konnten das Krankenhaus bald wieder verlassen.
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