Wie Putin ausländischen Politikern droht
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Emmanuel Macron spricht 2020 per Videokonferenz mit Wladimir Putin (links). Zwei Jahre später sagt Putin dem Franzosen, er müsse sich fügen, ob es ihm gefalle oder nicht. Bild: dpa
Er wollte den georgischen Präsidenten „an den Eiern aufhängen“ und eine „Rakete“ auf die Downing Street abfeuern. Der diplomatische Ton von Wladimir Putin ist rau.
Diplomatische Gepflogenheiten langweilen. Das sollen sie auch: Bekäme die Öffentlichkeit mit, was Staats- und Regierungschefs etwa im Rahmen eines „offenen Meinungsaustauschs“ wirklich gesagt haben, schlügen die Wogen im jeweiligen Streit noch höher. So das Kalkül hinter dem Komment. Was aber, wenn man es auf der Gegenseite mit jemandem zu tun hat, der weit wichtigere Regeln im zwischenstaatlichen Miteinander bricht?
Mit Blick auf den russischen Präsidenten fällt auf, dass dessen westliche Gesprächspartner bisweilen Details über ihren Austausch mit Wladimir Putin preisgeben. Der Kreml rügt in solchen Fällen den Bruch diplomatischer Gebräuche, weist manche Berichte zurück. Doch entspricht das Bild, das die Enthüllungen von Putin zeichnen, exakt dem, das auch dessen für die Öffentlichkeit bestimmte Auftritte deutlich machen: Russlands Herrscher droht Gegnern, auch mit Nuklearwaffen, nutzt derbe Sprache und schätzt Sport.
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