Krisengewinnerin Le Pen?
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Marine Le Pen bei der Kommunalwahl am 15. März im Wahllokal Bild: AFP
Durch die Seuche wird die Rechtspopulistin in ihrem Weltbild bestätigt: Grenzen helfen, die Wirtschaft soll national orientiert sein. Bei den Bürgern punktet Marine Le Pen mit Angriffen auf Macrons Krisenmanagement.
In der Corona-Krise sollten die Franzosen zusammenrücken – dazu ruft Präsident Emmanuel Macron auf. Er hat von einer „nationalen Union“ gesprochen. Marine Le Pen jedoch denkt nicht daran, der Regierung angesichts der immensen Herausforderungen zu helfen. Die 51 Jahre alte Vorsitzende des rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) lässt keine Gelegenheit aus, Unmut zu schüren und der Regierung die Verantwortung für die hohe Zahl an Infizierten und Toten zuzuweisen. In immer kürzeren Abständen meldet sie sich in den französischen Medien zu Wort.
Ihre Dauerkritik zeigt Wirkung. Die Stimmung ist gekippt. Hielt eine Mehrheit der Franzosen zu Beginn der allgemeinen Ausgangssperre am 17. März der Regierung ihr Krisenmanagement zugute, so sind laut dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos inzwischen 56 Prozent unzufrieden. Das deckt sich mit dem Ergebnis des Umfrageinstituts Odoxa, wonach 79 Prozent der Franzosen einen klaren Kurs der Regierung angesichts der Epidemie vermissen.
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