Gestrandet in der Türkei
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Geflüchtete Afghanen im Kreis Tatvan in der Nachbarprovinz von Van Bild: ddp/abaca press
Familie Zaida ist vor den Taliban aus Afghanistan geflohen, weil der Vater für die Polizei gearbeitet hat. Jetzt hängen sie in Van fest, einem Ort nahe der Grenze zu Iran. Die Schleuser bringen immer neue Flüchtlinge.
Zehntausend Dollar sind ein stolzer Preis für eine Reise in die Ausweglosigkeit. Omeid Soleimani Zaida hat noch viel mehr dafür gegeben, seine Heimat hinter sich zu lassen: sein Haus in Kabul, seine Arbeit. „Ein gutes Leben“, wie er sagt. Aber der Siegeszug der Taliban hat ihn fortgetrieben. Das war vor etwa zwei Monaten.
Die Familie hängt jetzt in Van fest, einer Stadt weit im Osten der Türkei, in einer der ärmsten Gegenden des Landes, die eine der Drehscheiben für die Schleuser ist. Von hier werden die Flüchtlinge in Städte wie Ankara oder Istanbul gebracht. Van war schon immer ein Ort, an dem Schmuggler ihren Geschäften nachgingen. Früher waren es Zigaretten oder Tee aus Iran. Heute sind es vor allem Menschen. Es gibt sogar einen eigenen Friedhof, auf dem Flüchtlinge, oft bei Unfällen zu Tode gekommen, unter meist namenlosen Grabsteinen ihre letzte Ruhe in der Fremde finden.
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