Wie Dezentralisierung die Ukraine widerstandsfähiger macht
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Wiederaufbau kann vor Ort angepackt werden: Zerstörter Wohnblock in Vinograda Bild: dpa
Dezentralisierung klingt nach Verwaltung und Bürokratie. In der Ukraine hilft sie im Kampf gegen die russische Invasion. Die befürchtete Stärkung lokaler Oligarchen ist ausgeblieben.
Viele der Reformen, die in der Ukraine nach der Revolution 2014 begonnen wurden, sind in harten politischen Auseinandersetzungen verwässert worden, auf halbem Weg stehen geblieben oder nach anfänglichen Erfolgen wieder ein Stück weit zurückgedreht worden. In den Konflikten um die Justiz und die Behörden zur Korruptionsbekämpfung sah es oft so aus, als gehe in der Ukraine kaum etwas voran.
Dieser Eindruck war nicht ganz falsch, aber der russische Angriff auf das Land hat auch gezeigt, dass das nur ein Teil der Wahrheit ist. Unter dem Stresstest des Krieges haben nicht allein die ukrainischen Streitkräfte bewiesen, dass sie heute andere sind als vor acht Jahren, als sie der russischen Aggression anfangs fast nichts entgegensetzen konnten. Regierung, Verwaltung und staatliche Unternehmen wie etwa die 2015 reformierte Eisenbahn haben sich angesichts der existenziellen Bedrohung der Ukraine als belastbarer und effizienter erwiesen, als ihnen das die meisten zugetraut hätten.
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