Amerikanisches Militärfahrzeug im Nordirak im Oktober 2019. Bild: Reuters
Trumps Angebot an Iran, gemeinsam den IS zu bekämpfen, dürfte wenig Gehör finden. Im Irak profitieren die Dschihadisten von der Eskalation zwischen ihren Gegnern.
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Als Donald Trump am Mittwochabend Signale der Deeskalation aussandte, reichte er dem iranischen Regime die Hand zum gemeinsamen Kampf gegen den „Islamischen Staat“ (IS). Zwar verkündete der amerikanische Präsident zunächst – wohl vor allem in Richtung des heimischen Publikums –, „hundert Prozent des IS und seines territorialen Kalifats“ seien zerstört, dessen einstiger Anführer Abu Bakr al Bagdadi getötet. Aber nur wenige Sätze später erklärte Trump den IS zum „natürlichen Feind“ des Regimes in Teheran. „Die Zerstörung des IS ist gut für Iran, und wir sollten gemeinsam an diesen und anderen gemeinsamen vorrangigen Zielen arbeiten“, fügte er an.

Korrespondent für die arabischen Länder mit Sitz in Beirut.
Grundsätzlich ist Trumps Angebot nicht völlig abwegig. Schließlich hatten die Vereinigten Staaten und Iran im jahrelangen Rückeroberungskrieg gegen die Dschihadisten auf derselben Seite gekämpft. Washington und Teheran unterstützten beide die Regierung in Bagdad. Die Milizen der „Volksmobilisierung“ (Al Haschd al schaabi) spielten eine maßgebliche Rolle auf dem Schlachtfeld, und sie profitierten von der amerikanischen Waffenhilfe für die irakischen Streitkräfte – auch wenn fast alle der kampfstarken schiitischen Milizen unter dem Haschd-Banner zu dem Schattenreich der iranischen Revolutionswächter gehörten, in dem Qassem Soleimani die Strippen zog.
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