Geld, Posten und Huawei
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China stellt mehr Blauhelmsoldaten als die anderen vier Vetomächte im UN-Sicherheitsrat zusammen. Bild: Chen boyuan - Imaginechina
China will die Vereinten Nationen verändern. Früher ging es nur darum, Kritik an der Menschenrechtslage im eigenen Land abzuwehren. Heute will Peking selbst bestimmen, was Menschenrechte sind.
In einem schmucklosen Gebäudekomplex neben dem Palast des Völkerbundes unweit des Genfer Sees arbeitet China in kleinen, beharrlichen Schritten an der Weltordnung der Zukunft. Hier residiert die Internationale Fernmeldeunion, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Die Beschlüsse der Fernmeldeunion erregen selten das öffentliche Interesse. Dabei berät die Organisation über die Standards von Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz, 5G-Mobilfunk und Cloud Computing. Was so technisch klingt, ist hochpolitisch.
Zum Beispiel propagiert China dort eine neue Internetarchitektur. Das Unternehmen Huawei soll sie bauen. Ihr Name lautet „New IP“ (Internet Protocol). Anstelle des derzeit offenen, unregulierten Internets, das von amerikanischen Konzernen dominiert wird, streben die Chinesen ein staatlich gesteuertes System an, bei dem die IP-Adressen von staatlichen Stellen zentral vergeben werden. Autoritär regierte Länder wie Saudi-Arabien, Russland und Iran haben schon ihr Interesse bekundet.
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