Dreikampf um das tschechische Präsidentenamt
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Vom NATO-Spitzengeneral zum Kandidaten für das tschechische Präsidentenamt: Petr Pavel am 8. Dezember in Prag Bild: Picture Alliance
Vor der tschechischen Präsidentenwahl zeichnet sich ein Trio aussichtsreicher Kandidaten ab. Es besteht aus dem früherem Regierungschef Andrej Babiš, dem General Petr Pavel und der Ökonomin Danuše Nerudová.
Was er denn am liebsten backe und koche, soll Petr Pavel sagen. Der drahtige Mann mit weißem Haar und getrimmten Bart, der auf einer Bühne in der Philharmonie von Brünn (Brno) sitzt, scheint zum ersten Mal länger über seine Antwort nachdenken zu müssen. Pavel möchte Präsident der Tschechischen Republik werden, da liegt diese Frage, die ihm ein junger Mann aus dem Publikum gestellt hat, nicht unbedingt auf der Hand. Schließlich antwortet Pavel zur Heiterkeit der Zuhörer mit einer Redensart, die angeblich seine Frau über ihn zu führen pflege und die sinngemäß besagen soll, dass er alles in einen Topf werfe: „Ich koche wie der Hund mit der Katze.“
Man könnte diese häusliche Abschweifung als Anzeichen dafür nehmen, dass Pavel bei seinem Publikum noch nicht sonderlich bekannt ist, aber Neugierde hervorruft. Als Figur auf dem politischen Feld ist er ein Neuling. Vier Jahrzehnte hat er in den tschechoslowakischen beziehungsweise tschechischen Streitkräften gedient und als Offizier eine Karriere hingelegt, die ihn bis an die Spitze des Generalstabs und schließlich zum Vorsitz des NATO-Militärausschusses in Brüssel geführt hat. Als General war er eine durchaus auch medial präsente Persönlichkeit, ein Kapital, von dem er nun auch zehren möchte. Im Sommer kündigte er an, dass er bei der Präsidentenwahl kandidieren möchte, deren erste Runde in zwei Wochen beginnt.
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