Wieso Kater Larry bleibt, wenn Johnson geht
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Kater Larry - vermutlich auf Mäusejagd Bild: Reuters
Boris Johnson geht, sein Kater bleibt. Über das bewegte und nicht immer einfache Leben des „Chief Mouser to the Cabinet Office“.
Wenn Boris Johnson im September nach gut drei Jahren die Downing Street verlässt, wird er den Hund mitnehmen, aber nicht die Katze. Dilyn, eine Terrier-Mischung, wurde von den Johnsons bald nach dem Einzug aus einem südwalisischen Welpenheim erlöst und ist seither Teil der Familie. Nicht so Larry, der schon seit 2011 zum offiziellen Personal der Downing Street gehört. Der Kater mit dem Titel „Chief Mouser to the Cabinet Office“ ist in den vergangenen elf Jahren zu einem seltenen Kontinuum im rasch wechselnden Politzirkus geworden und in seiner stabilisierenden Funktion für die britische Demokratie vermutlich nur noch mit der Queen vergleichbar.
Larry hielt die Chef-Position nicht von Anfang an. Zu Beginn seiner Karriere war er einfacher „Mouser“, aber Verlässlichkeit und Ausdauer ermöglichten ihm den raschen Aufstieg. Derartige Tugenden waren Larry nicht in die Wiege gelegt, denn er war von Mitarbeitern des Kabinettsbüros im Katzen- und Hundeheim in Battersea entdeckt worden, wo auch psychisch instabile Tiere leben. Larry nutzte seine Chance. Er eliminierte zahllose Mäuse und Ratten aus den historischen Gemäuern, die wegen ihrer Nähe zum St. James Park seit Jahrhunderten Anziehungspunkt für dieses Ungeziefer sind. Mit seiner Effizienz dient Larry, der nun von vier untergebenen „Mousers“ unterstützt wird, den Angestellten der Downing Street seit Jahren als Vorbild. Dabei schlagen seine Personalkosten – angeblich nur 100 Pfund für Nahrung im Jahr – kaum ins Gewicht und werden mühelos aus dem Budget des Kabinettsbüros gedeckt.
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