Wegen Chinas Machtstreben : Japan und Australien stärken Militärkooperation
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Australiens Premierminister Scott Morrison und Japans Ministerpräsident Fumio Kishida (Vordergrund) am Donnerstag in Tokio Bild: Reuters
Aufgrund des zunehmenden Einflusses Chinas im Indopazifik haben Australien und Japan ein Abkommen unterzeichnet. Es soll gemeinsame Manöver ermöglichen. Peking zeigt sich nicht erfreut.
Australien und Japan bündeln ihre Kräfte, um dem wachsenden Einfluss Chinas im Indopazifik zu begegnen. Die beiden Nationen unterzeichneten am Donnerstag ein Abkommen, um künftig militärisch enger zusammenzuarbeiten. Das Reciprocal Access Agreement (RAA), sagte Australiens Premierminister Scott Morrison, ermögliche es den beiden Ländern, Verteidigungsmanöver durchzuführen. Es soll auch eine schnellere Entsendung von Personal ermöglichen.
„Japan ist unser engster Partner in Asien, wie unsere besondere strategische Partnerschaft zeigt“, sagte Morrison. „Es ist Australiens einzige derartige Partnerschaft – eine Partnerschaft auf Augenhöhe mit gegenseitigem Vertrauen zwischen zwei großartigen Demokratien, die dem Rechtsstaat, den Menschenrechten und einem offenen und freien Indopazifik verpflichtet sind.“
China hat sich schon geäußert
Fumio Kishida, seit Oktober Ministerpräsident von Japan, sagte, das Abkommen sei wegweisend und werde die Sicherheitszusammenarbeit deutlich stärken. Das Treffen der beiden Regierungschefs fand nur digital statt, weil Japans Ministerpräsident Reisen nach Australien und in die Vereinigten Staaten wegen der ansteigenden Corona-Zahlen abgesagt hatte.
China hatte sich schon am Tag zuvor zu dem Abkommen geäußert. Solche Verträge, sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Wang Wenbin, sollten Vertrauen, Frieden und Stabilität fördern und nicht auf eine dritte Partei abzielen. Der Pazifische Ozean sei groß genug für die Entwicklungen der Länder in der Region.
Für Japan ist das Abkommen besonders, es hat bisher nur einen Vertrag mit den Vereinigten Staaten, der diesen erlaubt, Truppen, Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in Japan zu stationieren. Das Abkommen zwischen Japan und Australien fällt in eine Zeit, in der die sogenannten Quad-Staaten Australien, Japan, Indien und die Vereinigten Staaten ihre Sicherheitsinteressen im Indopazifik sicherstellen wollen.
Der Indopazifik umfasst das Gebiet des nördlichen Indischen Ozeans bis in den Zentralpazifik. Der Begriff wird vor allem strategisch als ein Gebiet verstanden, das alle relevanten regionalen Akteure von Indien über China, Japan, die ASEAN-Staaten bis Australien umfasst.