Heimatschutz : Washington will DNA-Proben von illegalen Einwanderern sammeln
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Mit harten Bandagen: Militärpolizisten wollen Migranten am Überqueren des Grenzflusses Rio Grande hindern. Bild: dpa
Die Informationen sollen in einer zentralen Kriminellen-Datenbank gespeichert werden, auf die viele Behörden Zugriff hätten. Da es sich bei den Betroffenen nicht um verurteilte Verbrecher handelt, dürfte das Vorgehen scharfe Kritik auslösen.
Die amerikanische Regierung will DNA-Proben von allen festgenommenen illegalen Einwanderern nehmen. Das Heimatschutzministerium wolle die Informationen in einer nationalen Datenbank mit DNA-Profilen von Kriminellen speichern, sagten Regierungsvertreter am Mittwoch. Damit sollten die Möglichkeiten von Einwanderungspolizei und Grenzschützern erweitert werden, Menschen bei einer illegalen Einreise in die Vereinigten Staaten zu identifizieren. Auch andere Behörden hätten dann Zugriff auf die Daten.
Wann das Programm starten soll, blieb zunächst unklar. Der amerikanische Grenzschutz hatte im Frühjahr DNA-Schnelltests gestartet, um die Verwandtschaftsbeziehungen aufgegriffener Migranten zu überprüfen. Damit soll etwa verhindert werden, dass aufgegriffene Migranten sich fälschlicherweise als Eltern eines mitreisenden Kindes ausgeben. Das neue Projekt des Heimatschutzministeriums geht aber weiter. So soll ein deutlich ausführlicheres DNA-Profil angelegt werden, wie die Regierungsvertreter sagten.
Dass Erbgut-Informationen von Menschen gesammelt werden, die zwar festgenommen, aber nicht angeklagt oder verurteilt wurden, dürfte bei Bürgerrechtsgruppen scharfe Kritik auslösen. Der amerikanische Präsident Donald Trump hat den Kampf gegen die illegale Einwanderung zu einem seiner Hauptanliegen gemacht. Eines seiner zentralen Projekte ist der umstrittene Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko.