Kämpfer der „Demokratischen Kräfte Syriens“ bewachen mehrere mutmaßliche Frauen von IS-Kämpfern. Bild: AFP
In den kurdischen Gefangenenlagern sind viele ehemalige Kämpfer des IS aus Deutschland. Sollen sie jetzt zurückkommen?
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Merve A. war gerade 18 Jahre alt geworden, als sie sich von Hamburg aus in das Kalifat aufgemacht hat. Das war Ende 2014. Nun, gut vier Jahre später, hat sie zwei kleine Söhne und sitzt in einem von kurdischen Kräften kontrollierten Lager im Norden Syriens fest. Ihre Eltern kämpfen darum, dass sie zurück nach Deutschland kann. Sie machen sich Sorgen, sagt ihr Hamburger Anwalt, Mahmut Erdem. Er glaubt, dass nach Monaten des Wartens durch die politische Diskussion der vergangenen Tage aber endlich Bewegung in die Angelegenheit kommen könnte. Und Merve A. womöglich bald zurück.
Merve A. wurde in Hamburg geboren, ist im Stadtteil Wilhelmsburg aufgewachsen. Südlich der Elbe, wo das Leben immer ein wenig härter war und auch mehr Menschen mit Migrationshintergrund leben. Merve besuchte die gymnasiale Oberstufe, das Abitur aber machte sie nicht mehr. Der Anwalt ihrer Eltern erzählt, sie sei in einer konservativen Familie aufgewachsen. Über das Internet habe sie Kontakt zum IS-Umfeld aufgenommen, sie habe auch in Hamburg IS-Sympathisanten kennengelernt. Ihr Freund ging nach Syrien. Ihre Eltern hätten lange gar nicht auf ihre Entwicklung geachtet, sagt Erdem. Merve A. aber interessierte sich immer mehr für das Kalifat. Also machte sie sich auf, sie folgte ihrem Freund.
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