Kleidersammeln im Kampf gegen Russland
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Demonstranten zeigen sich am 28. Mai 2022 in Prag solidarisch mit der Ukraine. Bild: Reuters
In der Flüchtlingskrise von 2015 machten die Tschechen ihre Tore dicht. Diesmal, im Ukrainekrieg, ist alles anders. Das hat mit tief sitzenden Erfahrungen zu tun.
Bekleidungsgeschäfte sind sonntags geschlossen, aber vor Šatník steht an diesem Morgen schon eine lange Schlange. Nur Frauen, viele haben Kinder mitgebracht. Diszipliniert warten sie darauf, dass Nora Fridrichová ihre „Garderobe“ auf dem alten Prager Großmarkt öffnet. Niemand drängelt, als es so weit ist. Auf Kleiderstangen hängt ein gut sortiertes Sortiment: T-Shirts, Kleider, Jacken, alles in gutem Zustand, oft Markenprodukte. Es gibt auch Kinderspielzeug, Babynahrung und Windeln.
Aber nichts davon steht wirklich zum Verkauf – die Ware wird verschenkt. Šatník ist ein privates Hilfsprojekt, eines der größten in der tschechischen Hauptstadt. Es wendet sich seit drei Jahren an alleinerziehende Mütter. Jetzt gibt es davon besonders viele, sie kommen aus der Ukraine.
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