In jugoslawischer Tradition
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Ohne Helfer keine Ernte: Insbesondere Serbiens Landwirte sind an Saisonarbeitskräften aus dem Ausland interessiert. Bild: Bloomberg
Serbien vergibt großzügig Visa an Angehörige von Drittstaaten. Das sorgt für Ärger in der EU, hat aber wenig mit Moskauer Destabilisierung zu tun.
Serbiens Landwirtschaft fehlen die Saisonarbeiter. Es gebe keine Arbeitskräfte, man behelfe sich notdürftig mit Freunden und Familie, zitierte die Belgrader Zeitung „Danas“ im Juli einen Gemüsebauern aus der Nordprovinz Vojvodina: „Wir haben die Produktion bereits reduziert, da wir niemanden haben, der das Gemüse ernten und verpacken kann.“ Dass Arbeiter importiert werden müssen, bestätigt auch die „Nationale Allianz für lokale Wirtschaftsentwicklung“.
Seit vor dreieinhalb Jahren ein entsprechendes Registrierungssystem für ausländische Arbeitskräfte eingeführt wurde, seien in Serbien 67.500 Personen angemeldet worden, wobei längst nicht alle Landwirte ihrer Anmeldungspflicht nachkämen. Offiziell sind Hunderte Saisonarbeiter aus Usbekistan, Indien und Kasachstan allein in der Vojvodina beschäftigt. Auch auf serbischen Baustellen sieht man immer mehr Südasiaten. Die negativen demographischen Kennziffern werden diesen Mangel weiter verschärfen.
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