Wo Häuser für den Wohlstand abgerissen wurden
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Neubausiedlung in Lufeng für umgesiedelte Bauern Bild: Friederike Böge
Als erstes Land der Welt erklärt China die extreme Armut für besiegt. Doch der Preis dafür ist hoch: Millionen Chinesen wurden aus ihren Dörfern geholt und in anonymen Vorstädten neu angesiedelt. Zurück dürfen sie nicht.
Der alte Mann sitzt verloren auf einem Hocker in einer neu gebauten Wohnsiedlung. „Man muss sich dran gewöhnen, zurück können wir ja nicht“, sagt Li Chao. Vor ein paar Monaten ist er umgesiedelt worden, aus einem abgelegenen Bergdorf in die Bezirkshauptstadt Lufeng. Sie liegt in Yunnan, einer der ärmsten Provinzen Chinas.
Das städtische Leben ist dem Bauern nicht geheuer. „Hier muss man alles kaufen“, sagt er. In seinem Dorf hat er Schweine und Hühner gehalten und Gemüse für den Eigenbedarf angebaut. Sein früheres Haus haben die Behörden abgerissen, um sicherzugehen, dass die Familie nicht zurückgeht. So wie Li Chao sind in den vergangenen vier Jahren fast zehn Millionen Chinesen umgesiedelt worden.
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