Warum Frankreich ein Virenlabor nach Wuhan lieferte
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Die in Frankreich ausgebildete stellvertretende Leiterin des Instituts für Virologie in Wuhan, Shi Zhengli. Bild: AFP
Mit französischer Hilfe wurde jenes Virenlabor in Wuhan aufgebaut, um das sich jetzt Gerüchte ranken. Die Amerikaner protestierten aus Angst vor chinesischen Biowaffen. Die Franzosen aber blieben stur – und wurden von Peking vorgeführt.
Matthias Fekl sagt, er hätte die offizielle Eröffnung des Wuhan Institute of Virology schon fast wieder vergessen, so schnell seien sie vor gut drei Jahren durch die Räumlichkeiten geführt worden. Doch jetzt ist das Labor ins Zentrum der Spekulationen über den Ausbruch der Corona-Pandemie gerückt. Seit die „Washington Post“ über einen möglichen Laborunfall in Wuhan berichtete, wird Fekl ständig daran erinnert, dass die in China einmalige Forschungseinrichtung der höchsten Biosicherheitsstufe 4 als französisch-chinesische Erfolgsgeschichte geplant war.
Fünfzig Forscher aus Frankreich sollten in dem roten Backsteinbau der Laboranlage von Wuhan wohnen und arbeiten und gemeinsame Projekte voranbringen. So sah es eine bei der Eröffnungszeremonie im Februar 2017 unterzeichnete Kooperationsvereinbarung vor. Ein Foto vor dem grauen Kubus des Hochsicherheitstrakts zeigt den jungen Außenhandelsstaatssekretär Fekl an der Seite des damaligen französischen Premierministers Bernard Cazeneuve mit chinesischen Würdenträgern. Alle lächeln, als der Regierungschef aus Paris das aufgespannte rote Band vor dem Gebäude zerschneidet.
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