Fake News, Lügen und ein Sex-Video
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Diktatorensohn und Favorit: Ferdinand Marcos Jr. Bild: Reuters
Die Philippinen wählen einen neuen Präsidenten. Die besten Chancen auf die Nachfolge des autoritären Staatschefs Duterte hat der Sohn des ehemaligen Diktators Marcos. Der profitiert von finsteren Kampagnen im Internet.
Eine Geburtstagssause wie diese würden auch andere gern einmal bekommen. Zum 57. Geburtstag der philippinischen Vizepräsidentin Leni Robredo hatte sich an der Bucht von Manila eine gewaltige Menschenmenge versammelt. Der Macapagal Boulevard war in leuchtendes Pink gehüllt. Das ist die Farbe, die sich die frühere Menschenrechtsanwältin für ihre Kampagne ausgesucht hat. Noch mehr als eine Geburtstagsfeier war die Zusammenkunft am 23. April nämlich eine Wahlveranstaltung. Die Philippinen wählen am Montag einen neuen Staatschef. Robredo möchte dem amtierenden Präsidenten Rodrigo Duterte nachfolgen, der nach dem Ende seiner sechsjährigen Amtszeit nicht wieder antreten darf.
Seit Monaten liegt in den Umfragen allerdings ein anderer Kandidat vorn: Ferdinand Marcos Jr., der 64 Jahre alte Sohn des gleichnamigen früheren Diktators. Robredo gibt sich dennoch zuversichtlich, dass viele Unentschlossene in der Wahlkabine doch noch für sie stimmen könnten. Sie verweist auf den Enthusiasmus der Menschenmassen, die sich während ihrer Auftritte zusammenfinden. Den Umfragen nach hat sie aber einen stattlichen Abstand aufzuholen. Einer am Montag veröffentlichten Erhebung des Instituts Pulse Asia nach wollen 56 Prozent der Befragten Marcos Jr. ihre Stimme geben, Robredo 23 Prozent. Noch weiter abgeschlagen lagen der Boxweltmeister Manny Pacquiao und der Bürgermeister Manilas, Isko Moreno, mit sieben und vier Prozent.
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