Der Sohn des Diktators triumphiert
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Marcos Jr. wird neuer Präsident der Philippinen. Bild: Getty
Marcos Jr. wird Präsident der Philippinen – 36 Jahre nach dem Ende der Diktatur seines Vaters. Die einstigen Opfer sind schockiert. Der neue Staatschef weckt Erinnerungen an die dunkle Vergangenheit des Landes.
Viele haben es bis zum letzten Augenblick nicht glauben wollen: Doch auf den Philippinen wird 36 Jahre nach Ende der Diktatur wieder ein Marcos Präsident. Der 64 Jahre alte Diktatorensohn Ferdinand Marcos Jr. hat die Wahl am Montag klar für sich entschieden. Aus Sicht der Familie wird damit ein Fehler der Geschichte behoben. Der Clan, der seit dem Tod des Diktators im Jahr 1989 von der heute 92 Jahre alten Imelda Marcos angeführt wird, hält es für eine Berufung und Vorsehung, den Inselstaat mit seinen 110 Millionen Einwohnern zu führen. Spätestens seit der Rückkehr aus dem Exil haben Imelda, ihre Töchter und „Bongbong“, wie der einzige Sohn und damit natürliche Anwärter auf die Präsidentennachfolger meist nur genannt wird, auf diesen Moment hingearbeitet. Marcos Jr. amtierte vorher schon als Abgeordneter, Gouverneur und Senator.
Mit dem triumphalen Wiedereinzug des Clans in den Präsidentenpalast Malacañang wird aus Sicht der Familie die natürliche Ordnung wiederhergestellt. Für viele Philippiner, für die das Marcos-Regime eben nicht das „goldene Zeitalter“ war, als das es nun dargestellt wird, ist das ein Schock. Für sie waren die Marcos-Jahre das wohl dunkelste Kapitel der modernen philippinischen Geschichte.
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