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Kiew bekommt neue Waffen : Panzer für die nächste Phase

  • -Aktualisiert am

Der französische Präsident Emmanuel Macron am 5. Januar in Paris Bild: Reuters

Die Lieferung von Späh- und Schützenpanzern an die Ukraine ist militärisch sinnvoll. Washington, Berlin und Paris sollten in diesem schwierigen Konflikt weiter abgestimmt handeln.

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          Bei den westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine stand in den vergangenen Monaten die Flugabwehr im Vordergrund. Das war angesichts des massiven Luftkriegs, mit dem die russischen Invasoren aus der Defensive kommen wollen, ein militärisch wie politisch sinnvoller Kurs.

          Deutsche Systeme wie Iris-T und der Gepard oder die nun von Amerika wie Deutschland in Aussicht gestellten Patriot-Batterien erschweren es Putin, seine verbrecherischen Ziele in der Ukraine zu erreichen. Sie sind ein Signal, dass es der Westen ernst meint mit der Eindämmung der russischen Expansionspolitik.

          Kein politischer Schönheitswettbewerb

          Es wird in der nächsten Phase aber auch weiter um den Bodenkrieg gehen. Am Ende entscheidet sich das Schicksal der Ukraine an der Frage, wie viel Territorium Russland im überfallenen Nachbarland halten kann. Deutschland, Frankreich und die Vereinigten Staaten tragen dieser Lage mit ihren Ankündigungen zur Lieferung von Späh- und Schützenpanzern Rechnung. Sie zeigen, dass der politische Wille zur Unterstützung der Ukraine in drei wichtigen westlichen Hauptstädten nicht erlahmt.

          Im Fall von Berlin und Paris ist das fast bemerkenswerter als bei der amerikanischen Regierung, weil Macron und Scholz immer noch Zweifel an ihrer Position entstehen lassen. Ein politischer Schönheitswettbewerb sind solche Fragen allerdings nicht. Deshalb ist es gut, dass die Ankündigungen an aufeinanderfolgenden Tagen kamen, auch wenn Macron damit ein wenig vorpreschte. „Führung“ kann der Westen in diesem schwierigen Konflikt nur gemeinsam ausüben. Auch aus strategischen Gründen ist ein abgestimmter Kurs ratsam.

          In der Methode bleibt es beim bisherigen Vorgehen: Die Steigerung des Kampfwerts ist spürbar, aber sie geschieht graduell. Da es auch immer noch darum geht, ein Übergreifen des Konfliktes auf die NATO selbst zu vermeiden, hat sich das bewährt. Über weitere Stufen, etwa schwere Kampfpanzer, sollte wieder in Absprache mit den Verbündeten entschieden werden.

          Nikolas Busse
          Verantwortlicher Redakteur für Außenpolitik.

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