Die Schuldigen sind andere, sagt Xi
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Applaus muss sein: Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am Dienstag in der Großen Halle des Volkes in Peking Bild: AFP
Chinas Wirtschaft ist durch die Folgen der Null-Covid-Politik geschwächt. Das sieht der Staatschef anders – und greift Amerika namentlich an.
Xi Jinping hat schon oft davon gesprochen, dass China von „ausländischen Mächten“ schikaniert und unterdrückt werde. Zwischen den Zeilen war immer klar, welches Land der Staats- und Parteichef damit meint. Nur ausgesprochen hat er es fast nie. Deshalb ließen seine Worte am Dienstag aufhorchen. „Westliche Länder, angeführt von den Vereinigten Staaten, haben China in allumfassender Weise eingedämmt und unterdrückt, was für die Entwicklung unseres Landes beispiellose Herausforderungen gebracht hat“, sagte Xi vor Delegierten der sogenannten Konsultativkonferenz.
Das Beratungsgremium tagt in dieser Woche zeitgleich mit dem Nationalen Volkskongress in Peking. Xi pflegt solche Sitzungen zu nutzen, um zentrale politische Botschaften zu kommunizieren. In diesem Fall schien er die Verantwortung für die wirtschaftlichen Probleme seines Landes, die er mit seiner Null-Covid-Politik und Schlägen gegen die Privatwirtschaft selbst mitverursacht hat, in Washington zu suchen. Xi rief das Land dazu auf, hinter ihm die Reihen zu schließen und zum Kampf bereit zu sein.
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