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Rüstung : Verteidigungsministerium warnt vor Bedrohung durch China

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Chinesische Soldaten in Peking Bild: AP

Zwei Millionen Soldaten, rund 6850 Kampfpanzer und die weltweit größten konventionellen Raketenpotentiale: Mit seinem Militär versuche China, die internationale Ordnung entlang eigener Interessen zu ändern, warnt das Verteidigungsministerium. Auch Russland bleibe eine Gefahr.

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          Das Bundesverteidigungsministerium warnt nach Informationen der „Welt am Sonntag“ in einem internen Dokument vor den Machtansprüchen und den militärischen Fähigkeiten Chinas und Russlands. Chinas Ziel sei die „Absicherung der wirtschaftlichen Entwicklung und Gestaltung internationaler Ordnung entlang eigener Interessen“, zitiert die Zeitung aus einem internen Planungspapier des Ministeriums. Russland wiederum verfolge die „Destabilisierung und Schwächung der Nato als Handlungsmaxime“.

          Dabei überflügele China Russland „zunehmend im Rahmen weltweiter Einflussnahme, unter anderem bezüglich Rüstungsverkäufen und Militärkooperationen“, zitiert „Welt am Sonntag“ weiter aus dem Papier, das Militärexperten der Bundeswehr verfassten. China verfüge mittlerweile über zwei Millionen Soldaten, rund 6850 Kampfpanzer und 1600 Jagdflugzeuge, aber auch über die „weltweit größten konventionellen Raketenpotentiale“.

          China baut Nuklearfähigkeiten weiter aus

          Dazu zählten auch die extrem gefährlichen Hyperschallraketen mit großer Reichweite von bis zu 2500 Kilometern. Zudem baue Peking seine Nuklearfähigkeiten systematisch aus und sei mittlerweile auch der „weltweit größte Exporteur von bewaffnungsfähigen Drohnen“.

          Mit Blick auf Russland verweist das Papier auf „die Einführung von hochpräzisen, weitreichenden und kaum abfangbaren hypersonischen Wirkmitteln (Hyperschallraketen)“. Zudem investiere Moskau stark in den „Erhalt nuklearer seegestützter Zweitschlagfähigkeit“ und in eine „prioritäre Modernisierung des Kernwaffenpotenzials“. Bereits jetzt verfüge Russland über „circa 6375 Nuklearsprengköpfe“.

          Die 840.000 Soldaten seien gut ausgebildet und könnten rasch verlegt werden. „Konventionelle russische Streitkräfte sind befähigt, zeitlich und räumlich begrenzt, Wirkungsüberlegenheit zu erzielen“, heißt es in dem Papier laut „Welt am Sonntag“.

          Eine Schwäche seien derzeit noch die „limitierten Fähigkeiten für weltweiten, durchhaltefähigen maritimen Einsatz“ und das Fehlen bewaffnungsfähiger Drohnen. Für Moskau sei das Militär ein „politisches Handlungs- und Machtinstrument“. Mit vergleichsweise geringem Mittelaufwand werde „größtmöglicher Nutzen generiert“.

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