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Verschwörung zum Putsch : Brasilianischer Senator belastet Bolsonaro

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Der frühere brasilianische Präsident Jair Bolsonaro schreibt im Januar in Florida Autogramme für seine Anhänger Bild: AP

Ein Vertrauter des früheren brasilianischen Präsidenten habe ihn in eine Verschwörung eingeweiht, sagt der Senator Marcos do Val. Jair Bolsonaro sei bei dem Treffen auch dabei gewesen.

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          Ein brasilianischer Senator hat nach eigenen Angaben an einem Wahlverschwörungstreffen mit dem ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro teilgenommen. Senator Marcos do Val sagte auf einer Pressekonferenz, er sei am 9. Dezember von einem Bolsonaro-Verbündeten, dem ehemaligen Abgeordneten Daniel Silveira, zu einem Treffen mit dem damaligen Präsidenten Jair Bolsonaro eingeladen worden.

          Bei dem Treffen habe Silveira ihn gebeten, zu versuchen, den Vorsitzenden des Wahlgerichts, Richter Alexandre de Moraes dazu zu bringen, in einem aufgezeichneten Gespräch kompromittierende Bemerkungen zu machen, die zur Verhaftung des Richters führen könnten. Der damalige Präsident Bolsonaro habe schweigend daneben gesessen, während Silveira das Komplott gegen Richter de Moraes darlegte.

          Bolsonaro war bei einer Stichwahl dem linken Politiker Luiz Inacio Lula da Silva knapp unterlegen. Er äußerte danach unbelegte Zweifel an der Zuverlässigkeit des elektronischen Wahlsystems. Richter Alexandre de Moraes hatte eine Klage von Bolsonaros Partei gegen die Stichwahl abgelehnt. Am 8. Dezember hatten Bolsonaro-Anhänger das Kongressgebäude, den Obersten Gerichtshof und den Präsidentenpalast in Brasilia gestürmt.

          Der brasilianische Senator Marcos do Val am Donnerstag in Brasília
          Der brasilianische Senator Marcos do Val am Donnerstag in Brasília : Bild: EPA

          Daniel Silveira wurde am Donnerstag von der brasilianischen Polizei verhaftet. Den Haftbefehl hatte Richter Moraes ausgestellt. Er beschuldigt Silveira darin der Missachtung von Gerichtsurteilen und der „völligen Missachtung und Verhöhnung“ der Justiz.

          Vertreter von Jair Bolsonaro, der sich seit Ende Dezember in den Vereinigten Staaten aufhält, waren nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Seine Liberale Partei lehnte eine Stellungnahme ab.

          Senator Flavio Bolsonaro, der Sohn des ehemaligen Präsidenten, sagte in einer Erklärung, es habe nie einen Putschversuch gegeben. Sein Vater sei ein Verteidiger von Recht und Ordnung und habe immer „innerhalb der vier Linien der Verfassung gespielt“.

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