Verhindert Moskau die Verlängerung der EU-Militärmission in Bosnien?
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Generalstabschef der Streitkräfte Senad Mašović und der Vorsitzende des EU-Militärkomitees General Claudio Graziano in Sarajevo am 28. Oktober Bild: EPA
Eine europäische Militärmission soll auch Jahrzehnte nach dem Krieg noch zur Stabilität in Bosnien beitragen. Moskau könnte ihre Verlängerung nun jedoch blockieren – und will für eine Zustimmung Zugeständnisse aushandeln.
Kaum jemand weiß, dass in Bosnien-Hercegovina auch mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Ende des Krieges noch eine kleine europäische Militärmission stationiert ist. Sie soll zur Aufrechterhaltung eines sicheren Umfelds und zur Ausbildung der bosnischen Streitkräfte beitragen. Im Rahmen der Mission EUFOR-Althea sind noch etwa 700 Soldaten aus verschiedenen Ländern Europas in dem Balkanstaat präsent. Die Mission ging aus dem von der NATO geführten Vorgängereinsatz SFOR hervor. Nach Kriegsende waren in Bosnien zunächst mehr als 50.000 Soldaten unter NATO-Führung im Einsatz. Die wenigen Hundertschaften, die heute noch dort sind, haben im Vergleich dazu also vor allem symbolische Bedeutung.
Und so liegt der Erfolg von EUFOR-Althea darin, dass man die Mission kaum kennt. Die Lage in Bosnien-Hercegovina war in den vergangenen zwei Jahrzehnten dermaßen stabil, dass die europäischen Truppen nie militärisch in Erscheinung treten mussten. Dennoch galt die andauernde Präsenz im Land als wichtige Rückversicherung. Die Truppe kann, sollte es nötig werden, innerhalb weniger Tage um einige tausend Soldatinnen und Soldaten aufgestockt werden. Etwa durch Verlegungen aus dem Kosovo (wo die Kosovo-Schutztruppe KFOR stationiert ist) oder durch bestehende Vereinbarungen mit einzelnen truppenstellenden Staaten, die auf Abruf Reserven bereit halten.
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