Verfassungsschutz : Russland soll auch für Cyber-Angriff auf OSZE verantwortlich sein
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Auf allen Bildschirmen: Wladimir Putin bei seiner jährlichen Pressekonferenz Bild: dpa
Zwei Cyberangriffe weisen deutliche Parallelen auf: gegen den Bundestag und die in der Ukraine tätige OSZE. Das meldet der Verfassungsschutz. Verantwortlich soll Russland sein.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat im vergangenen Jahr den Cyberangriff auf Computer der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) entdeckt – und sieht Indizien für eine Attacke aus Russland. „Unsere Analyse ergab, dass die Angriffs-Infrastruktur die gleiche ist, die wir von anderen Cyberattacken im Zusammenhang mit der Angriffskampagne APT28 kennen - die Kampagne, die im vorletzten Jahr auch den Deutschen Bundestag betroffen hat“, sagte BfV-Präsident Hans-Georg Maaßen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Bei APT28 liegen Indizien vor, die auf russische Quellen hindeuten.“
Der Hackerangriff auf die OSZE war Ende Dezember bekannt geworden. Eine der Hauptaufgaben der Organisation ist gegenwärtig ihre Mission in der Ostukraine, wo sich Regierungstruppen und prorussische Separatisten gegenüberstehen.
Vorwürfe amerikanischer Geheimdienste
Die Abkürzung APT steht für Advanced Persistent Threat (etwa: fortgeschrittene andauernde Bedrohung). Der Kampagne APT28 wurden Verbindungen zu russischen Regierungsstellen nachgesagt. Russland hat Vorwürfe wegen Hackerattacken bisher zurückgewiesen.
Die Regierung des scheidenden amerikanischen Präsidenten Barack Obama macht Moskau dagegen für Hackerattacken auf Computer der Demokraten verantwortlich. Geheimdienste der Vereinigten Staaten beschuldigten den russischen Präsidenten Wladimir Putin erst am Freitag, eine Manipulation der Wahl angeordnet zu haben.