Der Geheimvertrag hat für die Katholiken nichts gebracht
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Geduldet: Bischof Joseph Li Shan tauft eine Frau in Peking. Die Aufnahme entstand im September 2018 Bild: AFP
Der Heilige Stuhl wollte mit einem geheimen Vertrag die Lage der papsttreuen Katholiken in China verbessern. Doch die Repression ist sogar noch schärfer geworden.
Verschärfte Repressionen gegen katholische Priester und Einrichtungen in China werfen einen immer dunkleren Schatten auf das Geheimabkommen zwischen dem Heiligen Stuhl und Peking vom September 2018. Anfang Mai wurde bekannt, dass ein katholischer Gemeindevorsteher im ostchinesischen Wenzhou zur Zahlung einer Strafe von umgerechnet gut 25.000 Euro wegen der Feier eines Gottesdienstes aufgefordert worden war, in dem das Chrisam-Öl geweiht wurde, das etwa für Taufen und Priesterweihen verwendet wird.
Insbesondere die Begründung für den Strafbescheid wurde von Beobachtern in China mit Besorgnis zur Kenntnis genommen. Es habe sich um „illegale Aktivitäten von Organisatoren“ gehandelt, die „von einer ausländischen Institution ernannt“ worden seien. Der „Organisator“ ist Bischof Peter Shao Zhumin, der zur sogenannten Untergrundkirche in China gehört, die vom Regime in Peking nicht anerkannt wird. Mit der „ausländischen Institution“ sind der Vatikan und der Papst gemeint.
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