„Israel ist kein weiterer Stern auf der US-Flagge“
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Joe Biden und Benjamin Netanjahu am 9. März in Jerusalem Bild: REUTERS
Biden macht einen Besuch Netanjahus in Washington von dessen Einlenken in der Justizreform abhängig, Israel reagiert mit scharfen Attacken. Die Beziehungen der beiden Länder stecken in einer schweren Krise.
Ja, es habe gelegentlich Meinungsverschiedenheiten gegeben zwischen Israel und den Vereinigten Staaten, sagte Benjamin Netanjahu, als er am Mittwochnachmittag auf Joe Bidens zweitem „Demokratie-Gipfel“ sprach. Aber die Allianz beider Länder sei „unerschütterlich“, fügte Israels Ministerpräsident hinzu. „Nichts kann das ändern.“ Manche mögen an dieser Stelle gedacht haben: außer er selbst.
Wenige Stunden bevor er auf dem virtuellen Gipfel auftrat, dessen Anliegen es ist, die liberalen Demokratien vor autoritären und populistischen Gefahren zu schützen, hatte Netanjahu sich ebenfalls zum israelisch-amerikanischen Verhältnis geäußert – aber einen anderen Tonfall angeschlagen. Er kenne Biden seit mehr als vierzig Jahren, schrieb er auf Twitter, und er schätze das Einstehen des amerikanischen Präsidenten für Israel. Der Nachsatz lautete da aber: „Israel ist ein unabhängiges Land, das seine Entscheidungen nach dem Willen seiner Bürger trifft und nicht auf der Basis von äußerem Druck, einschließlich von unseren besten Freunden.“
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