
Wenn Biden alt aussieht
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Der amerikanische Präsident Joe Biden am Dienstag im Repräsentantenhaus Bild: AP
Vor dem Kongress zeigt sich der Präsident vital wie selten. Klar ist, Joe Biden will wieder antreten. Für die Demokraten heißt das: Erst mal sollten sie Trump die Daumen drücken.
Kaum hatte der amerikanische Präsident Joe Biden vor dem Kongress seine Rede zur Lage der Nation gehalten, forderte eine vierzig Jahre junge Gouverneurin im Fernsehen, es müsse jetzt eine „neue Generation“ an die Macht kommen. Sie verwies, für amerikanische Verhältnisse sehr unhöflich, ausdrücklich darauf, dass der amtierende Oberbefehlshaber doppelt so alt ist wie sie. In der Tat: Am Ende einer etwaigen zweiten Amtszeit wäre Biden 86 Jahre alt. Schon jetzt ist er der älteste Präsident, der je vor den Abgeordneten und Senatoren zur „State of the Union“ sprach. Überdies ist er unbeliebt: Nur ein anderer Präsident der jüngeren Geschichte hat in seinem zweiten Amtsjahr nach Umfragen noch weniger Zustimmung genossen als Biden: Donald Trump.
Auf den ersten Blick muss der Ruf nach einem Generationswechsel Biden trotzdem nicht nervös machen. Denn er kam nicht aus seiner Demokratischen Partei, sondern von einem Jungstar der Republikaner: Sarah Huckabee Sanders, bekannt geworden als Trumps Sprecherin im Weißen Haus, ist seit Januar Gouverneurin des Bundesstaats Arkansas* und durfte im Namen der Opposition auf Bidens Rede reagieren. Wenn sie ihre Jugend so herausstreicht, so wirkt das eher wie eine Kampfansage an ihren früheren Chef Trump als an dessen demokratischen Nachfolger.
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