China protestiert gegen Abschuss seines Ballons
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Das US-Militär wartete mit dem Abschuss, bis der Ballon den Atlantik erreichte. Bild: Reuters
Peking wirft den Vereinigten Staaten einen Angriff auf ein ziviles Luftschiff vor. Amerika will die Trümmer nachrichtendienstlich untersuchen. Das chinesisch-amerikanische Verhältnis erreicht einen neuen Tiefpunkt.
Am Ende ging alles ganz schnell. Regierungsvertreter in Washington bestätigten am Samstagnachmittag Ortszeit, dass das amerikanische Militär den mutmaßlichen chinesischen Spionageballon über dem Atlantik abgeschossen hat. Der Nachrichtensender CNN zeigte Bilder vom Abschuss des Objekts an der Ostküste. Zuvor hatte die Luftfahrtbehörde FAA die Flughäfen in Wilmington im Bundesstaat North Carolina und Charleston in South Carolina angewiesen, den Flugbetrieb einzustellen. Aus dem Pentagon hieß es später, der Ballon sei von einem F-22-Kampfflugzeug mit einer Luft-zu-Luft-Rakete abgeschossen worden. Zum Zeitpunkt des Abschusses um 2.39 Uhr habe er sich über dem Atlantik sechs Meilen vor der Küste South Carolinas befunden.
Die offizielle Reaktion aus Peking erfolgte vier Stunden später. Dort war es inzwischen 7.47 Uhr am Sonntagmorgen. Die chinesische Regierung warf der amerikanischen Seite eine „Überreaktion“ und einen „Verstoß gegen internationale Praxis“ vor. Man protestiere „gegen den Einsatz von Gewalt in Form eines Angriffs auf ein unbemanntes ziviles Luftschiff“, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums. Darin wiederholte die Regierung ihre Darstellung, es habe sich um ein „ziviles Luftschiff“ für wissenschaftliche Zwecke gehandelt, das durch „höhere Gewalt“ versehentlich in den amerikanischen Luftraum gelangt sei.
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