„Geiseln für den Austauschfonds“
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Das Untersuchungsgefängnis Lefortowo in Moskau am 31. März Bild: Reuters
Nach der Inhaftierung des amerikanischen Korrespondenten Evan Gershkovich in Russland wird über den Austausch von Häftlingen spekuliert. Kandidaten hat Moskau genug.
In Russlands jüngerer Geschichte sind die Spionagevorwürfe gegen den amerikanischen Journalisten Evan Gershkovich, den ein Moskauer Gericht am Donnerstag ohne Zuschauer, anwaltlichen und konsularischen Beistand in Untersuchungshaft nehmen ließ, beispiellos. Bis Gershkovich am Mittwoch in Jekaterinburg verschwand und am Donnerstag unter einer Kapuze in Moskau vor Kameras für einen Moment wieder auftauchte, galten beim Außenministerium des Landes akkreditierte – und damit auch dem Geheimdienst FSB bekannte – Korrespondenten ausländischer Medien als gefeit vor der „Spionomanie“. So nennt man die Hatz in Präsident Wladimir Putins Auftrag, in der der FSB häufig Russen als „Staatsverräter“, seltener Ausländer als „Spione“ fasst.
Um einen Vorläufer für das Vorgehen gegen Gershkovich zu finden, muss man in die sowjetische Zeit zurückgehen. 1986 nahm der FSB-Vorgänger KGB den Korrespondenten von „U.S. News & World“, Nicholas Daniloff, ebenfalls unter Spionagevorwürfen fest.
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