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Pläne der Urlaubsländer : Wo können wir diesen Sommer hinfahren?

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Am Grundlsee im Salzkammergut macht man sich Corona zum Trotz für Besucher bereit Bild: dpa

Die Sommerferien nahen. Werden Reisen bis dahin wieder möglich sein? Unsere Korrespondenten haben sich in den beliebtesten Urlaubsländern der Deutschen umgehört.

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          Mit jedem Tag Einschränkungen wächst bei vielen die Sehnsucht nach einer Auszeit. Wenigstens ein, zwei Wochen Sommerurlaub, wie man es aus normalen Zeiten gewohnt war. Auch in den klassischen Urlaubsländern hält sich die Hoffnung, wenigstens einige Gäste in diesem Sommer empfangen zu können. Die wirtschaftlichen Folgen wären sonst dramatisch. Doch wie soll das gehen, mit Reisebeschränkungen und Ausgangsverboten? Unsere Korrespondenten haben in ihren Ländern nachgehorcht, ob im Sommer zumindest ein wenig Normalität zurückkehren könnte.

          Grundsätzlich gilt für alle Deutschen: Die Grenzen sind zwar nach innen zu, aber die Ausreise ist niemandem untersagt. Das Auswärtige Amt warnt bis auf Weiteres vor nicht notwendigen Reisen und verbindet die Warnung der Drohung, dass man eine große Rückholaktion wie zu Beginn der Corona-Krise nicht nochmal organisieren werde. Auf eigene Gefahr kann jeder Reisen, wenn ihn das Zielland hineinlässt. Daneben ist bisher das größte Problem, dass in Deutschland eine von den Ländern erlassene 14-tägige Quarantänepflicht für alle Rückkehrer aus dem Ausland gilt – bis zum Sommer, so kann man hoffen, wird auch diese Regelung fallen.

          Spanien

          Nach Italien und Britannien hat es das Virus das beliebteste Urlaubsland der Deutschen mit mehr als 26.000 Toten in Europa am härtesten getroffen. Im vergangenen Jahr stellten die mehr als elf Millionen Deutschen nach den Briten die zweitgrößte Gruppe unter den Touristen. Doch an eine Rückkehr an den Ballermann und die Costa del Sol ist noch lange nicht zu denken; gerade wurde der Ausnahmezustand zum vierten Mal verlängert. Spanien hat mit einem Stufenplan gerade erst damit begonnen, die strengen Beschränkungen schrittweise zu lockern. Spanier können von den Freiheiten, die Deutsche schon länger genießen, bisher nur träumen. Noch mehrere Wochen lang dürfen sie nicht einmal die Grenzen ihrer Heimatprovinzen überqueren. Erst Ende Juni soll mit der „neuen Normalität“ die Bewegungsfreiheit im eigenen Land weitgehend wiederhergestellt sein – vorausgesetzt, die Infektionszahlen steigen nicht wieder an.

          Wird sich der Strand El Arenal in Palma de Mallorca in diesem Jahr vor allem mit spanischen Touristen füllen?
          Wird sich der Strand El Arenal in Palma de Mallorca in diesem Jahr vor allem mit spanischen Touristen füllen? : Bild: dpa

          Für ausländische Urlauber sind die Grenzen weiterhin gesperrt. Derzeit fliegt nur Lufthansa Madrid und Barcelona einmal täglich an. Auf die Kanaren und Balearen bestehen keine direkten Flugverbindungen. Obwohl bisher keine Regelung für eine Grenzöffnung existiert, unterzeichneten nach Angaben des Mallorca-Magazin lokale Hotelverbände Verträge mit deutschen Reisekonzernen wie TUI und FTI. Sie hoffen demnach darauf, dass die ersten deutschen Urlauber im Juli kommen können. Spanien strebt für die Öffnung der Grenzen eine europäische Lösung an. Ob deutsche „Residenten“ zügiger in ihre spanischen Ferienwohnungen zurückkehren können, ist weiterhin unklar. Bisher dürfen nicht einmal Spanier ihre Zweitwohnungen nutzen, selbst wenn sie in der Nähe liegen. Spanische Hoteliers und Reiseveranstalter setzen während der Sommersaison auf einheimische Touristen. Auf den Kanaren gibt man zumindest die Hoffnung nicht auf, dass ausländische Urlauber vielleicht im Herbst anfangen wiederzukommen, wenn dort die Hochsaison beginnt.

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