Wo die Gärten in den Himmel wachsen
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Über den Dächern von Singapur: Der Gärtner Bjorn Low, der Gründer von „Edible Garden City“, baut hoch oben Bananen an. Bild: Martin/Le Figaro Magazine/laif
Singapur will unabhängiger von Lebensmittelimporten werden. Der Gärtner Bjorn Low richtet Anbauflächen ein – überall, wo sich das winzigste Plätzchen bietet. In unbesetzten Parkhäusern, auf Balkonen, Dächern und Grünstreifen.
Auf den letzten Metern versperrt eine Baustelle den Weg in die Oase. Bauarbeiter leiten einen Bagger über die Fahrbahn. Erst dann kann die Taxifahrt durch den südostasiatischen Stadtstaat Singapur weitergehen. Sie endet nach ein paar Minuten in einem Gebiet, in dem das Grau der Stadtarchitektur durch tropisches Grün verdrängt wird. Zwar ist die Hektik der Metropole auch hier allgegenwärtig. Baulärm liegt in der Luft. Gut hundert Meter dürften die Hochhäuser nebenan schon in den Himmel gewachsen sein. Sie ragen wie drohende Steinmonster über dem Garten in die Höhe, der sich in ihrem Schatten ausbreitet. Doch ländlicher geht es mitten in der Millionenmetropole kaum. Auf der „Citizen Farm“, die auf dem Gelände einer früheren Haftanstalt im südostasiatischen Stadtstaat Singapur aufgebaut wurde, gedeihen Kräuter, Gewürze und Gemüse.

Politischer Korrespondent für Südostasien.
Jalan Penjara heißt die Straße auf Malaysisch, die auf den kleinen Gemüsehof führt, zu Deutsch: Gefängnisstraße. Es ist staatliches Land, das den Betreibern der kleinen Farm von der Regierung überlassen wurde. Da Singapurs Grund und Boden zu mehr als achtzig Prozent dem Staat gehört, sei es so gut wie unmöglich, privat an Ackerland zu kommen, sagt Sarah Rodriguez. Die Singapurerin arbeitet für den Betreiber der Farm, das Kleinunternehmen „Edible Garden City“. Sie steht während des Gesprächs neben einem Beet, aus dem Schokoladenduft aufsteigt.
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