https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/uno-mehr-als-45-millionen-menschen-von-hunger-bedroht-17623656.html

UN schlägt Alarm : Mehr als 45 Millionen Menschen am Rand des Hungertodes

  • Aktualisiert am

Ein Syrer und seine Kinder stehen vergangenen März in einem Lager in Idlib, in dem sie wohnen. Bild: Anas Alkahrboutli/dpa

Noch mehr Menschen als zu Beginn des Jahres müssen hungern – und „blicken in den Abgrund“, warnt das Welternährungsprogramm der UN. In einem schwer gebeutelten arabischen Land sind es besonders viele.

          1 Min.

          Die Zahl der weltweit vom Hunger bedrohten Menschen hat sich nach Angaben der UN in diesem Jahr deutlich erhöht. Wurden zu Beginn des Jahres 42 Millionen Menschen gezählt, die vom Hunger bedroht waren, so sind es nunmehr 45 Millionen, wie das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) am Montag in Rom mitteilte.

          Die zusätzlichen vom Hunger bedrohten Menschen wurden vor allem in Afghanistan registriert, wie das WFP weiter mitteilte. „Zig Millionen Menschen blicken in den Abgrund. Konflikte, Klimawandel und Covid-19 lassen die Zahl der Hungerleidenden in die Höhe schnellen“, erklärte WFP-Exekutivdirektor David Beasley. „Die jüngsten Erhebungen zeigen, dass sich mehr als 45 Millionen Menschen an den Rand des Hungertodes bewegen.“

          In Krisenstaaten wie Syrien, dem Jemen und Afghanistan stiegen die Preise für Treibstoff, für Lebensmittel und für Dünger, was die Lage immer weiter verschärfe. Allein in Syrien seien 12,4 Millionen Menschen und damit fast 60 Prozent der Bevölkerung in der Situation, nicht zu wissen, woher sie ihre nächste Mahlzeit bekommen sollen.

          Lage in Syrien besonders schlimm

          Bereits im Juni hatte die Welthungerhilfe gewarnt, die Zahl der Notleidenden in Syrien, die auf humanitäre Hilfe angewiesen seien, werde sich dramatisch erhöhen. Die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO sagte in dieser Saison eine im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringere Ernte von Weizen voraus, dem wichtigsten Grundnahrungsmittel.

          In dem Land herrscht seit zehn Jahren Bürgerkrieg. Hunderttausende Menschen kamen ums Leben, rund zwölf Millionen wurden vertrieben, etwa die Hälfte davon innerhalb des Landes. Syrien leidet zudem seit 2019 unter einer schweren Wirtschaftskrise. Viele Menschen können sich Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten hat. Immer wieder gibt es Berichte über lange Schlangen an Tankstellen und Bäckereien mit subventioniertem Brot. Die Zahl an hungernden und akut unterernährten Kindern steigt.

          Weitere Themen

          Armenien am Scheideweg

          FAZ Plus Artikel: Südkaukasuskonflikt : Armenien am Scheideweg

          Unter Druck ist Armenien zu Zugeständnissen gegenüber Aserbaidschan im Konflikt um Nagornyj Karabach bereit. Verhandelt wird an verschiedenen Schauplätzen und mit verschiedenen Vermittlern in Ost und West.

          Topmeldungen

          Jane Fonda (links) applaudiert der Regisseurin Justine Triet, die die Goldene Palme in Cannes erhielt.

          Filmfestival Cannes : Justine Triet gewinnt die Goldene Palme

          Das Filmfestival in Cannes hat zum dritten Mal in seiner Geschichte eine Regisseurin mit der Goldenen Palme ausgezeichnet – Justine Triet erhielt den Hauptpreis der Jury für den Thriller „Anatomy of a Fall“.
          Russlands Präsident Putin mit Aserbaidschans Präsident Alijew (links) und Armeniens Ministerpräsident Paschinjan (rechts) am 25. Mai in Moskau

          Südkaukasuskonflikt : Armenien am Scheideweg

          Unter Druck ist Armenien zu Zugeständnissen gegenüber Aserbaidschan im Konflikt um Nagornyj Karabach bereit. Verhandelt wird an verschiedenen Schauplätzen und mit verschiedenen Vermittlern in Ost und West.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.