„Größtes Defizit der Dekade“ : UN können Mitarbeiter im November womöglich nicht bezahlen
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Das Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York Bild: AFP
Den Vereinten Nationen geht das Geld aus. Weil 64 Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft noch ihren Beitrag schulden, drohen die UN-Mitarbeiter im November leer auszugehen. Vor allem die amerikanischen Schulden schlagen zu Buche.
Den Vereinten Nationen geht wegen schlechter Zahlungsmoral ihrer Mitgliedsstaaten nach den Worten von Generalsekretär Antonio Guterres das Geld aus, um ihre Mitarbeiter zu entlohnen. „Diesen Monat werden wir das größte Defizit der Dekade erreichen“, warnte Guterres am Dienstag in New York. „Wir riskieren, in den November zu gehen, ohne das Geld für die Gehälter unserer Mitarbeiter zu haben.“
Der Etat der Vereinten Nationen liegt 2019 bei rund 3,3 Milliarden Dollar. Größter Beitragszahler sind die Vereinigten Staaten, die 22 Prozent des Budgets bestreiten. Aktuell schuldet die Regierung in Washington der Staatengemeinschaft rund 380 Millionen Dollar für frühere Budgets und gut 670 Millionen Dollar für den Haushalt in diesem Jahr, zusammen also mehr als eine Milliarde Dollar.
Von den 193 Mitgliedsstaaten haben 129 ihre Beiträge in Höhe von zusammen fast zwei Milliarden Dollar für 2019 nach UN-Angaben bereits gezahlt. Der amerikanische Präsident Donald Trump kritisiert, sein Land zahle einen unfair hohen Beitrag zum Budget der Vereinten Nationen, und fordert eine Reform.
Die Friedensmissionen der UN werden aus einem separaten Topf finanziert. Das Budget für diese Einsätze beläuft sich im Haushaltsjahr bis zum 30. Juni auf 6,7 Milliarden Dollar, der Folgehaushalt bis Mitte 2020 umfasst 6,5 Milliarden Dollar. Auf die Amerikaner entfällt davon ein Anteil von 28 Prozent, das Land will jedoch nur 25 Prozent zahlen. Für die Friedensmissionen schuldet die Regierung in Washington den UN aktuell 2,4 Milliarden Dollar.