Putin setzt auf Hunger
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Weizen wird knapp: Familien in Jemens Provinz Lahdsch erhalten Mehl-Rationen. Die Versorgung wird wegen des Ukrainekrieges immer schwieriger. Bild: AFP
Russland beschuldigt die Ukraine, ihre Häfen zu blockieren und damit schuld an der globalen Getreideknappheit zu sein. Gleichzeitig intensiviert Moskau die Propaganda in Afrika.
Auf die westlichen Vorwürfe, Russland nutze im Ukrainekrieg den Hunger als Waffe, reagiert Moskau auf dreierlei Weise: Es macht die Ukraine selbst dafür verantwortlich, dass ihr Getreide nicht die ukrainischen Häfen verlassen kann; es bewirbt die eigenen Lieferqualitäten; und es benutzt das Thema, um Druck aufzubauen, die Sanktionen aufzuheben.
Nicht Russland blockiere die Schiffe zum Getreidetransport im Schwarzen Meer, hielt Russlands Ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen, Wassilij Nebensja, am Donnerstag der Aufforderung des amerikanischen Außenministers Antony Blinken entgegen, die „Blockade zu beenden“. Vielmehr blockiere die Ukraine 75 ausländische Schiffe aus 17 Staaten in den Häfen von Städten wie Odessa, Mykolajiw, Cherson und Mariupol, sagte Nebensja, „und eben die Ukraine hat das Seegebiet des Schwarzen Meers vermint“. Die Städte Cherson und Mariupol hält Russland besetzt; den Einsatz von Seeminen haben die Ukraine und Russland einander im aktuellen Krieg gegenseitig vorgeworfen, doch die russische Marine kontrolliert die ukrainische Schwarzmeerküste.
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