„Der Krieg lässt kein Kind unberührt“
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Zwei Kinder kommen mit dem Zug aus Warschau am 11. März 2022 am Berliner Hauptbahnhof an. Bild: Jens Gyarmaty
Ukrainische Lehrer unterrichten ihre Schüler im Krieg weiter – trotz Luftalarm und Stromausfällen. Doch viele Schulgebäude sind zerstört, die Bildungslücken werden größer. Der Lerneifer der Kinder aber ist groß.
Wer in diesen Tagen in die Schule Nummer 40 in Mykolajiw will, muss erst mal an den Wärtern am Eingang vorbei. Sie passen auf, dass kein Unbefugter hereinkommt. Dabei gibt es in der Schule eigentlich nicht mehr viel zu holen. Die meisten Möbel sind inzwischen im Keller, damit nichts kaputt geht, sollte im Schulgebäude ein Geschoss einschlagen. Die wertvollen technischen Geräte haben Lehrer und Eltern zu Hause in Sicherheit gebracht. Das Gebäude steht leer, seit Monaten haben die Kinder Fernunterricht.
Schulleiterin Viktorija Senkewitsch erzählt, von den mehr als tausend Schülern würden fast alle noch am Unterricht teilnehmen. Viele von ihnen sind zwar längst ins Ausland geflohen, sie schalten sich aber trotzdem zum Unterricht in der Heimat zu. Begeistert erzählt Senkewitsch von Schülern in Australien, die nachts wach bleiben, nur um den Unterricht nicht zu verpassen und ihre Freunde zu sehen. Viele der Kinder gehen doppelt in die Schule, erst in die des Gastlandes und danach in den ukrainischen Onlineunterricht. Senkewitsch macht es stolz, dass Kinder aus der ganzen Welt von ihr Teilnahmezertifikate haben wollen.
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