Mehr Truppen, mehr Schiffe, mehr Flugzeuge
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Amerikanische Soldaten kommen am 9. Februar in Polen an. Bild: Imago
Die NATO verstärkt ihre Präsenz – im Baltikum und bald auch im Südosten. Eine abermalige russische Aggression werde das noch befördern, sagt Stoltenberg. Das deutsche Mehr-Engagement fällt aber vergleichsweise bescheiden aus.
„Eine abermalige russische Aggression wird zu mehr NATO-Präsenz führen, nicht zu weniger“ – auf diese Formel brachte es Jens Stoltenberg am Donnerstag. Der Generalsekretär der Allianz sprach über die Verstärkung von Truppen an der östlichen Flanke. Neben ihm stand Boris Johnson, der britische Premierminister. Der sprach vom „gefährlichsten Moment“ in der „größten Sicherheitskrise, der sich Europa seit Jahrzehnten gegenübersieht“. Auch er hatte ein Unterstützungspaket mit nach Brüssel gebracht, bevor er nach Warschau weiterreiste, und zwar ein beachtliches. Das Vereinigte Königreich wird seine Kräfte in Estland verdoppeln, auf dann 1800 Soldaten. Zudem schickt es 350 weitere Marineinfanteristen nach Polen, zwei Marineschiffe ins östliche Mittelmeer und weitere Kampfflugzeuge nach Südosteuropa.
Etliche NATO-Staaten haben in den vergangenen Tagen Verstärkungen an der östlichen Flanke angekündigt – so viele, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Was auch daran liegt, dass es dort unterschiedliche Engagements gibt, die historisch gewachsen sind. Am Anfang stand das Air Policing, die Überwachung des Luftraums im Baltikum. Sie begann 2004 mit dem Beitritt Estlands, Lettlands und Litauens zur Allianz, weil keiner der drei Staaten über eine Luftwaffe verfügte.
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