Diesmal tun die Polen alles, um zu helfen
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In Przemysl helfen die Menschen, wo sie können. Doch die Welle der Hilfesuchenden wird immer größer. Bild: AFP
Es sind ihre Nachbarn: Polen empfängt die ukrainischen Kriegsflüchtlinge mit schier grenzenloser Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft. Alles ist anders als während der Flüchtlingswelle 2015.
Auf dem Weg nach Osten, über die polnische Autobahn, rückt der Krieg immer näher. Ukrainische Fahnen flattern aus Autofenstern, auf Anzeigetafeln leuchtet die Telefonnummer der Ukraine-Hilfe, und im Autoradio wird die Frage verhandelt: Was tun gegen die Angst? Eine Moderatorin erklärt, wie die Hörer auch mal den Kopf freibekämen: „Wir selbst sind in Sicherheit, es betrifft unsere Nachbarn. Es ist nicht unsere Sache.“ Psychologisch mag der Rat schlüssig klingen, ob der politischen Realität wirkt er abenteuerlich. Der Angriff auf die Ukraine hat die Polen erschüttert, und ihre schier grenzenlose Hilfsbereitschaft zeigt: Sie haben sich diese Sache ohne Zögern zu eigen gemacht.
Samstagabend in Przemysl, Karpatenvorland, gut zehn Kilometer von der ukrainischen Grenze gelegen, 60.000 Einwohner, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Osten und Westen. In normalen Zeiten wäre die kleine Haupthalle des schmucken Gründerzeitbahnhofs einen touristischen Blick wert, doch niemanden kümmern die Wandmalereien. In jedem Winkel, jedem Gang hocken Menschen, Frauen und vor allem Kinder, inmitten ihrer Taschen und Tüten mit den Dingen, die ihnen am wichtigsten sind, und unaufhörlich drängen Leute zu den Türen herein und hinaus.
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