Vor der großen Schlacht um die Zukunft der Ukraine
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Tausende warten auf ihre Rettung aus der Stadt: Eine Straße in Mariupol am Dienstag Bild: AFP
Die Ukraine bereitet sich auf eine russische Großoffensive im Osten vor. Sie werde an den Zweiten Weltkrieg erinnern, sagt der Außenminister. Können die Russen ihre zahlenmäßige Überlegenheit dort besser nutzen als bisher?
Die Zukunft der Ukraine könnte sich im Osten des Landes entscheiden. Mit jedem Tag mehren sich die Stimmen derer, die vor einem baldigen russischen Großangriff dort warnen. „Die Schlacht um den Donbass“, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba vor einer Woche vor den NATO-Außenministern in Brüssel, „wird Sie an den Zweiten Weltkrieg erinnern.“ Nach dem, was man in Russland an Vorbereitungen sehe, werde das „keine lokale Operation“. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von „Zehntausenden Soldaten und einer gewaltigen Menge Ausrüstung“, die Russland in der Ostukraine versammele. Der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, warnte auf Facebook davor, dass bei der Schlacht um den Donbass „unsere Städte vollständig zerstört werden“ könnten. Am Dienstag dann äußerte Olexandr Motusjanik, Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums, Russlands Vorbereitungen für einen neuen Angriff in der Ostukraine seien fast abgeschlossen.
Als Russlands Generalstab vor zweieinhalb Wochen verkündete, man werde sich künftig auf die „Befreiung“ des Donbass konzentrieren, wurde dies nach dem Scheitern der Eroberung von Kiew auch als Eingeständnis gewertet, dass Russlands großflächiger Angriff auf die Ukraine gescheitert ist. Die „grundlegenden Aufgaben der ersten Etappe der Operation“ seien erfüllt, hieß es damals aus Moskau. Fest steht, dass Russland mit diesem Schritt einen Strategiewechsel eingeleitet hat: Statt versprengter Kämpfe soll es nun einen geballten Angriff geben.
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