Im Kirchhof der Kirche des heiligen Andreas in Butscha liegen zahlreiche Opfer des russischen Massakers in einer improvisierten Grube. Bild: dpa
Augenzeugen berichten der F.A.Z. vom russischen Massaker in Butscha. Während die Opfer in improvisierten Massengräbern beigesetzt werden, haben die Überlebenden Indizien gesammelt.
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In Butscha vor dem Schrottplatz steht Mykola Sachartschenko und erzählt von den Morden, die er gesehen hat. Er ist hier Wachmann, und gleich neben dem Zaun senkt sich das Gelände ein wenig zum Fluss Butschanka. Im März, während russische Truppen die nördlichen Trabantenstädte der ukrainischen Hauptstadt Kiew besetzt hielten, war dieser Fluss die Front. Drüben in Irpin standen die Ukrainer und verteidigten jeden Zentimeter, hier in Butscha standen die Russen und versuchten vorzustoßen. Ende März sind die Angreifer dann abgezogen, nachdem ihr Vorstoß auf die Hauptstadt gescheitert war.
Als die Ukrainer dann nach Butscha einrückten, wurden Bilder von vielen Hundert Toten bekannt. Sie zeigten Menschen in Zivilkleidung auf den Straßen, manche von ihnen waren gefesselt. Der Chef des Bestattungsdienstes spricht von mehr als 300 Toten, wobei jeden Tag neue hinzukämen. Manche von ihnen sieht man in Butscha immer noch auf den Straßen, die F.A.Z. zählte beim Augenschein am Montag vier ungeborgene Leichen. Einige lagen offenbar schon sehr viele Tage da.
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