Was sich Ankara von seiner Veto-Drohung erhofft
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Ankaras Chance: US-Außenminister Blinken umarmt seinen türkischen Kollegen Cavusoglu zur Begrüßung. Bild: AFP
Die Türkei könnte einen NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens stoppen. Doch Ankara geht es um etwas anderes: die Aufhebung von Rüstungsbeschränkungen.
Wie ernst die Lage ist, konnte man am Sonntagmorgen am Werderschen Markt sehen. Vor dem Auswärtigen Amt standen die NATO-Außenminister Schlange, um noch schnell eine öffentliche Botschaft loszuwerden, bevor sie hinter verschlossenen Türen über den Krieg gegen die Ukraine und ihr neues strategisches Konzept berieten. Es ging um das andere große Thema, das sich plötzlich und jäh wie ein dunkler Schatten über das Treffen gelegt hatte: die türkische Drohung mit einem Veto gegen den Beitritt Finnlands und Schwedens zur Allianz.
Überraschungen seien in der Diplomatie keine gute Sache, rügte der rumänische Außenminister Bogdan Aurescu und beteuerte, dass beide Länder das Bündnis stärken würden. So kam es unisono aus dem Munde der Minister. „In diesem Moment stehen unsere Türen offen“, sagte Annalena Baerbock, die Gastgeberin. Es dürfe keine „Hängepartie“ geben, keine „Grauzone“, die Russland ausnutzen könnte.
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