„Was hast Du verspürt, als Du meinen Mann getötet hast?“
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Der angeklagte russische Soldat Wadim Shishimarin im Gerichtsgebäude in Kiew am Montag. Bild: Reuters
In der Ukraine ist das erste Urteil seit Kriegsbeginn gefällt worden, ein Panzerkommandant muss lebenslang in Haft. Der Verurteilte behauptet, er sei zur Tat gedrängt worden: „Ich wollte nicht töten.“
Im Gerichtssaal herrschte großer Andrang. Erstmals nach drei Monaten Krieg ist am Montag ein russischer Soldat in der Ukraine verurteilt worden. Lebenslange Haft wegen Mordes steht ihm bevor. Wadim Schischimarin ist sein Name, Alter: 21 Jahre.
Schischimarin kam als Panzerkommandant in die Ukraine. Während eines Rückzugs Richtung russische Grenze erschoss er einen Rentner namens Olexander Schelipow, Alter: 62 Jahre.
Schischimarins Rückweg nach Russland war alles andere als einfach. Offenbar beschlossen er und seine Kameraden daher, sich bei den Ukrainern in Gefangenschaft zu begeben. Bald kam seine Tat heraus, und er wurde angeklagt. Als im Kiewer Gericht das Urteil verlesen wurde, stand Schischimarin, ein kurz geschorener junger Mann mit Stupsnase, in einem Kapuzenpulli und mit gesenktem Kopf hinter einer Glasscheibe im Saal. Als das Strafmaß verkündet wurde, sank sein Kopf noch tiefer auf die Brust hinab.
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