Krieg gegen die Ukraine : Vizeministerin: Russische Verluste bis zu zehnmal höher als ukrainische
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Neue Gräber und Kreuze auf einem städtischen Friedhof im Februar in Bachmut Bild: dpa
Ukrainische und russische Soldaten fielen ungefähr im Verhältnis 1:10, sagt die ukrainische stellvertretende Verteidigungsministerin. Damit beziffert sie indirekt erstmals die ukrainischen Verluste.
Die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin, Hanna Maljar, hat erstmals konkretere Einblicke in die Verluste der Streitkräfte gegeben. Sie betonte dabei aber vor allem die Verluste auf russischer Seite. Demnach sind die Zahlen der Toten auf russischer Seite deutlich höher als auf der ukrainischen. „Es gibt Tage im Osten, an denen das Verhältnis der Verluste (Todesopfer) bei eins zu zehn liegt“, teilte sie am Mittwoch auf Telegram mit. „Das ist natürlich nicht jeden Tag der Fall, und das durchschnittliche Verhältnis ist niedriger, aber immerhin.“
Das ukrainische Militär machte bisher keine Angaben zu den eigenen Verlusten seit Kriegsbeginn vor über einem Jahr. Dagegen wird eine tägliche Statistik mit den angeblichen Verlusten des russischen Militärs veröffentlicht. Demnach haben die russischen Streitkräfte bisher über 172.000 Tote zu beklagen. Maljars Aussagen geben damit indirekt Auskunft über die Gefallenen auf ukrainischer Seite. „Leider sind Verluste eine unvermeidliche Folge des Krieges“, schrieb Maljar weiter. „Es gibt keinen Krieg ohne Verluste.“
Das russische Militär macht seinerseits keine Angaben zu den eigenen Verlusten. Besonders bei der Schlacht um Bachmut kämpfen beide Seiten auch mit Angaben über Verluste und angeblich oder tatsächlich fehlende Waffen und Munition auf der Gegenseite gegeneinander. So sagte etwa der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Resnikow Anfang März: „Es gibt einen Unterschied zwischen Ukrainern und Russen, die Russen benutzen die Taktik des Fleischwolfs, für sie sind ihre Soldaten nur Kanonenfutter. Die Verluste der Russen belaufen sich jeden Tag auf bis zu 500 Gefallene und Verletzte.“ Umgekehrt sagte der Chef-der Wagner-Söldner, Prigoschin, Ende dieses Monats, die ukrainische Armee in Bachmut sei „praktisch zerstört“, aber auch die „Wagner“-Einheiten hätten „schweren Schaden“ davongetragen.