Putin will Ukrainer in den neu besetzten Gebieten einbürgern
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Die russische Sängerin Julija Tschitscherina am 21. Februar in Donezk Bild: Picture Alliance
Der Kreml vergibt nach Donezker und Luhansker Muster Pässe an die Bewohner der Gebiete Cherson und Saporischschja – und treibt so den Anschluss an Russland voran.
Die russische Sängerin Julija Tschitscherina begleitet die Landnahme ihres Präsidenten in der Ukraine seit Langem. Sie trat mit von Heldentum und Sieg handelnden Liedern in den „Volksrepubliken“ von Donezk und Luhansk auf, nahm deren „Staatsangehörigkeiten“ an. Kiew hat Tschitscherina deshalb zur Fahndung ausgeschrieben. Im Kreml genießt sie dagegen solches Wohlwollen, dass sie vor Wladimir Putins jüngster Präsidentenwahl eine seiner „Vertrauenspersonen“ wurde.
Den Krieg begleitet Tschitscherina begeistert, im Stil sowjetischer Agitprop, aber mit Kanälen auf sozialen Medien wie Youtube. Im März bejubelte die Sängerin die Besetzung der südukrainischen Stadt Melitopol als „friedliche Befreiung“ und beteuerte, „Russland ist für immer hier“. Das sagen mittlerweile auch Kreml-Funktionäre über die neu besetzten Gebiete. Gerade war Tschitscherina wieder in Melitopol, erinnerte an die Zeit der Stadt im vor 220 Jahren gebildeten Taurischen Gubernat des Russischen Zarenreichs und sagte, es sei „Zeit, nach Hause zurückzukehren“. Auf ihrem Telegram-Kanal verbreitete die Sängerin ein Foto von sich hinter einem Schild, auf dem in russischer Schreibweise der Name der Stadt steht und darunter, vor der russischen Trikolore, „Russland für immer“.
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