https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-krieg-jewgenij-prigoschins-popularitaet-in-russland-steigt-18595170.html

Jewgenij Prigoschin : Ein Aufstieg über Leichen

Jewgenij Prigoschin im Dezember 2022 in St. Petersburg Bild: dpa

Der russische Söldnerführer Prigoschin inszeniert sich als Putins bester Kämpfer. Jetzt behauptet er, seine „Wagner“-Söldner hätten Soledar eingenommen – ganz allein. Das Verteidigungsministerium widerspricht.

          4 Min.

          Für Moskau gaben Berichte von der Front am Mittwoch das erste Mal seit Monaten wieder Anlass zu Freude. In der Nacht hatte sich der Unternehmer Jewgenij Prigoschin damit gebrüstet, mit seinen „Wagner“-Söldnern Soledar eingenommen zu haben, ein jetzt weitgehend zerstörtes Städtchen im Donezker Gebiet. Russlands Kriegsenthusiasten erbaute diese „Befreiung“, aber vor allem dass viele ukrainische Verteidiger gefallen seien.

          Friedrich Schmidt
          Politischer Korrespondent für Russland und die GUS in Moskau.

          Der Kriegsblogger Alexandr Koz von der Boulevardzeitung „Komsomolskaja Prawda“ resümierte, mit Blick auf das Gebiet sei „das Ausmaß des Erfolgs“ von Soledar nicht zu vergleichen mit Charkiw und Cherson; dort waren die Besatzer im September respektive November zurückgeworfen worden. Doch habe Kiew im­mer neue Brigaden nach Soledar ge­schickt, „die das Kampfgebiet auf den Ladeflächen von Pickups in schwarzen Säcken verlassen haben“, als Gefallene also. Daher, so Koz, sei die „größte Niederlage“ der ukrainischen Streitkräfte seit der Schlacht um die Hafenstadt Ma­riupol im vergangenen Frühjahr „der wesentliche Erfolg“ von Soledar.

          Testen Sie unser Angebot.
          Jetzt weiterlesen.
          Testen Sie unsere Angebote.
          F.A.Z. PLUS:

            FAZ.NET komplett

          Diese und viele weitere Artikel lesen Sie mit F+