Ein Aufstieg über Leichen
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Jewgenij Prigoschin im Dezember 2022 in St. Petersburg Bild: dpa
Der russische Söldnerführer Prigoschin inszeniert sich als Putins bester Kämpfer. Jetzt behauptet er, seine „Wagner“-Söldner hätten Soledar eingenommen – ganz allein. Das Verteidigungsministerium widerspricht.
Für Moskau gaben Berichte von der Front am Mittwoch das erste Mal seit Monaten wieder Anlass zu Freude. In der Nacht hatte sich der Unternehmer Jewgenij Prigoschin damit gebrüstet, mit seinen „Wagner“-Söldnern Soledar eingenommen zu haben, ein jetzt weitgehend zerstörtes Städtchen im Donezker Gebiet. Russlands Kriegsenthusiasten erbaute diese „Befreiung“, aber vor allem dass viele ukrainische Verteidiger gefallen seien.
Der Kriegsblogger Alexandr Koz von der Boulevardzeitung „Komsomolskaja Prawda“ resümierte, mit Blick auf das Gebiet sei „das Ausmaß des Erfolgs“ von Soledar nicht zu vergleichen mit Charkiw und Cherson; dort waren die Besatzer im September respektive November zurückgeworfen worden. Doch habe Kiew immer neue Brigaden nach Soledar geschickt, „die das Kampfgebiet auf den Ladeflächen von Pickups in schwarzen Säcken verlassen haben“, als Gefallene also. Daher, so Koz, sei die „größte Niederlage“ der ukrainischen Streitkräfte seit der Schlacht um die Hafenstadt Mariupol im vergangenen Frühjahr „der wesentliche Erfolg“ von Soledar.
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