Moskau sucht Schuldige für Misserfolge
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Läuft nicht nach Plan: Die russische Mobilisierungskampagne für die Invasion in der Ukraine (hier ein Plakat in St. Petersburg) Bild: AFP
Während die Ukrainer Gelände zurückgewinnen, treibt Russland sein Annexionsprogramm voran, wobei die „Grenzen“ der Gebiete unklar bleiben. Moskau will darin keinen Widerspruch sehen.
In verschiedenen Teilen der Ukraine sind die Befreiungskräfte auf dem Vormarsch: Im Süden stößt das ukrainische Militär immer weiter in Richtung des Dnipro-Staudamms nahe der Stadt Nowa Kachowka vor. Auch im Osten meldet es Erfolge: Am Mittwoch berichtete der ukrainische Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, mehrere Siedlungen in dem bis vor Kurzem gänzlich unter russischer Kontrolle stehenden Gebiet seien befreit worden. In sozialen Medien wurden Bilder verbreitet, die ukrainische Soldaten vor dem Ortseingangsschild des Dorfes Grekiwka im Westen des Gebiets Luhansk zeigen.
Auch das „Institute for the Study of War“, eine amerikanische Denkfabrik, und das britische Verteidigungsministerium schreiben, dass die ukrainischen Kräfte östlich des Flusses Oskil in Richtung des Luhansker Gebiets vorrücken. Ihr Ziel ist es offenbar, die Versorgung der Stadt Swatowe zu unterbinden. Die Schnellstraße zwischen Swatowe und Kremnina sei höchstwahrscheinlich in Reichweite ukrainischer Artillerie. Sie gilt als kritische Verbindungslinie für die Versorgung der Invasionsarmee. Indirekt gibt sogar das russische Verteidigungsministerium zu, dass die Initiative in Präsident Wladimir Putins „Spezialoperation“ derzeit dem Gegner gehört: Die Karten, mit denen es seine täglichen Briefings unterlegt, künden von russischem Rückzug im Nordosten, Osten und Süden der Ukraine.
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