Der Abnutzungskrieg begünstigt Russland
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Umkämpftes Gebiet: Verwundete ukrainische Soldaten am 23. Januar nahe Bachmut Bild: Reuters
Die russischen Angreifer erzielen Erfolge bei Bachmut und binden dort Kräfte. Die Ukraine muss selbst wieder in die Offensive kommen, sagen Strategen. Dafür benötige sie westliche Panzer.
In den vergangenen Monaten hat sich der Frontverlauf in der Ukraine kaum verändert. Das unterscheidet die gegenwärtige Phase des Krieges von jener zwischen September und November, als es den ukrainischen Truppen mit überraschenden Angriffen gelang, die Russen aus dem Gebiet Charkiw zurückzudrängen und dann auch aus den nördlich des Dnipro liegenden Teilen des Gebiets Cherson. Anfang November zogen sich die etwa 40.000 Mann starken Besatzungskräfte auf das südliche Ufer zurück. Seitdem kontrolliert die Ukraine wieder 85 Prozent ihres Territoriums. Die Besatzer halten neben der Krim-Halbinsel, die sie 2014 annektiert hatten, noch etwa 45.000 Quadratkilometer – auf dem Höhepunkt der Invasion waren es 120.000.
Trotz des stabilen Frontverlaufs wird an mehreren Abschnitten heftig gekämpft, insbesondere rund um Bachmut im Norden des Gebiets Donbass. Russische Truppen versuchen schon seit Ende April 2022, diese Stadt einzunehmen, die vor dem Krieg 70.000 Einwohner hatte. In den vergangenen zwei Wochen haben sie dabei einige Fortschritte erzielen können. Anfang voriger Woche zogen sich die ukrainischen Verteidiger aus Soledar zurück, einem kleinen Ort mit einem großen Salzbergwerk zehn Kilometer nördlich von Bachmut. Seither können sie Bachmut nicht mehr aus dieser Richtung versorgen. In den Tagen danach drangen die Angreifer auch weiter südlich vor, in einem erkennbaren Versuch, die Stadt in die Zange zu nehmen und abzuschneiden.
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