
Twitter-Chef abgewählt : Elon Musk, das verkannte Genie
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Unbeliebt bei Twitter: Elon Musk Bild: Reuters
Seit der Übernahme von Twitter führt Elon Musk den Kurznachrichtendienst willkürlich und chaotisch. Die von ihm selbst gestartete Abstimmung über seine Zukunft als Konzernchef endet für ihn blamabel.
Twitter-Volkes Stimme hat gesprochen. Und sie votiert mit erfreulich großer Mehrheit in einer weltweiten Umfrage unter den Nutzern (natürlich per Twitter) für ein Ende der chaotischen, schon 53 Tage währenden Willkürherrschaft des Twitter-Chefs Elon Musk.
Der Multimilliardär und Unternehmer mit dem riesengroßen Ego hatte die Abstimmung über seine Zukunft als Twitter-Chef selbst herbeigeführt – mutmaßlich in der falschen Einschätzung, dass Millionen Fans, vor allem in der rechten Filterblase, ihn unbedingt weiter an der Spitze des Kurznachrichtendienstes mit der großen politischen Wirkung sehen wollten.
Einer Internetplattform, die nicht nur für Meinungsfreiheit und lebhafte Debatten steht, sondern die vor und erst recht nach der Übernahme durch Musk Falschnachrichten und Hassbotschaften verbreitet. Ein Netzwerk, dessen Propagandapotential Donald Trump 2016 für seinen Wahlsieg über Hillary Clinton ausschlachtete.
Musk wie Trump?
Womöglich hat die massive öffentliche Kritik unter anderen des Auswärtigen Amtes an der Sperrung von Twitter-Konten bekannter US-Journalisten oder der Unmut über die keiner erkennbaren Strategie folgenden Änderung von Twitter-Richtlinien Musk zu seinem Onlinereferendum veranlasst.
Wie der von ihm wieder entsperrte Trump geriert sich Musk als Genie, für das keine Regeln oder Abstimmungsergebnisse gelten. Das könnte auch jetzt wieder der Fall sein.