Türkisches Gericht : 17 Haftbefehle nach Anschlag in Istanbul
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Menschen gedenken der Opfer des Anschlags in Istanbul in der vergangenen Woche Bild: Reuters
Den Verdächtigen werden „Zerstörung der staatlichen Einheit“, „vorsätzliche Tötung“ und „Mordversuch“ vorgeworfen. Die 23 Jahre alte Hauptverdächtige soll die Tat zugegeben haben.
Ein türkisches Gericht hat nach dem Istanbuler Anschlag mit sechs Toten am Freitag 17 Haftbefehle erlassen. Darunter sei auch die Hauptverdächtige Alham Zlbaschir, berichteten türkische Medien. Ihnen werde „Zerstörung der staatlichen Einheit“, „vorsätzliche Tötung“ und „Mordversuch“ vorgeworfen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Anfang der Woche waren insgesamt 51 Menschen festgenommen worden.
Die türkische Regierung macht die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) für den Anschlag vom Sonntag verantwortlich. Bisher bekannte sich keine Gruppierung zu der Tat. Die 23 Jahre alte Albaschir, eine angebliche Anhängerin der PKK aus Syrien, hat laut Medienberichten die Tat zugegeben. Sie habe zugegeben, im Auftrag der PKK gehandelt und ihre Anweisungen in Kobane im Kurdengebiet im Nordosten Syriens bekommen zu haben.
Albaschir sagte laut Anadolu, sie sei der PKK unter dem Einfluss ihres Freundes beigetreten. Den Kontakt habe sie nach dem Ende der Beziehung aufrechterhalten. Die PKK und ihr syrischer Ableger YPG weisen die Verantwortung für den Anschlag von sich.
Bei dem Bombenanschlag auf einer belebten Einkaufsstraße mitten in Istanbul waren am Sonntag sechs Menschen getötet und 81 weitere verletzt worden. Der Anschlag war der schwerste seit fünf Jahren und rief Erinnerungen an eine Serie von Bombenanschlägen in den Jahren 2015 bis 2017 wach.