Trump in Italien : Glücklich ohne Dolmetscher
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Auf einer langen Reise können einem Präsidenten schon einmal die Augen zufallen. Bild: FLAVIO LO SCALZO/EPA/REX/Shutterstock
Donald Trump erweckt auf dem G-7-Gipfel nicht unbedingt den Eindruck, dass ihn die Meinung der anderen interessiert. Oder spricht er plötzlich Italienisch?
Donald Trump hat am zweiten Tag des G-7-Gipfels auf Sizilien offensichtlich kein Interesse gehabt, dem italienischen Regierungschef Paolo Gentiloni zuzuhören. Während der Ansprache des Gipfelgastgebers bei einem Treffen mit fünf afrikanischen Ländern am Samstag in Taormina trug Trump keine Kopfhörer für eine Simultanübersetzung. Gentiloni sprach auf Italenisch.
Trump war schon mit einer satten Verspätung zu der Sitzung erschienen. Der italienische Ministerpräsident sprach sich dabei dafür aus, beim G-20-Gipfel in Hamburg die Beziehungen mit Afrika ins Zentrum zu stellen.
Italien ist von der Migration aus Afrika besonders betroffen. Eigentlich wollte der Gastgeber bei dem Spitzentreffen eine gemeinsame Erklärung zu den positiven Aspekten der Zuwanderung und einer besseren Bewältigung der Flüchtlingskrise verabschieden. Aber die amerikanischen Unterhändler blockierten das Vorhaben.
Dass Trump aber nicht einmal zuhören muss, um zu wissen, was läuft, hat er wenig später auf Twitter bewiesen. „Viele wichtige Angelegenheiten in der Diskussion“, schrieb er dort. Als erstes auf der Liste: Terrorismus. Vom Treffen mit den afrikanischen Ländern schrieb er nichts.