Besuch von Lawrow : Russland und Mali wollen strategische Partnerschaft ausbauen
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Sergej Lawrow, Außenminister von Russland, begrüßt Abdoulaye Diop, Außenminister von Mali, während einer gemeinsamen Pressekonferenz nach ihrem Treffen in Moskau. Bild: dpa
Der russische Außenminister Sergej Lawrow trifft seinen malischen Amtskollegen am Dienstag in Bakao. Am selben Tag muss der Direktor der dort stationierten UN-Friedensmission das Land verlassen.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow wird in der Nacht zum Dienstag zu einem zweitägigen Besuch in dem westafrikanischen Land Mali erwartet. Schwerpunkt der Gespräche sei eine Stärkung der militärischen Zusammenarbeit, teilte das malische Außenministerium mit. Lawrow werde sich in der Hauptstadt Bamako mit seinem malischen Amtskollegen Abdoulaye Diop beraten, hieß es. Auch ein Treffen mit Übergangspräsident Assime Goïta sei geplant. Neben Verteidigung und Sicherheit stehe wirtschaftliche Zusammenarbeit auf dem Programm.
Lawrow besucht als erster russischer Minister Mali. Seine Reise findet unter anderem in Vorbereitung auf einen im Juli geplanten Russland-Afrika-Gipfel statt. In diesem Jahr besuchte Lawrow bereits Südafrika, Botsuana, Angola und Eswatini. Im Vorjahr war er in Ägypten, der Republik Kongo, Uganda und Äthiopien.
Mali wolle seine „strategischen Partnerschaften erweitern und diversifizieren“, so das Außenministerium. Der zuvor stärkste Partner, die ehemalige Kolonialmacht Frankreich, hatte sich vor etwa einem Jahr für einen Rückzug aus Mali entschieden, weil die mit einem Putsch an die Macht gekommene, militärische Übergangsregierung enge Kontakte zu Russland pflegt und Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner angeheuert haben soll.
UN-Direktor habe die malische Regierung übergangen
Zudem hat die malische Militärregierung den UN-Menschenrechtsexperten Guillaume Ngefa-Atondoko Andali am vergangenen Wochenende des Landes verwiesen. Der Direktor der Menschenrechtsabteilung der UN-Friedensmission Minusma müsse das Land bis Dienstagabend verlassen, hieß es in einer Erklärung der Regierung von Sonntagabend. Die Machthaber begründeten die Ausweisung damit, dass der US-Amerikaner Vertreter der Zivilgesellschaft beim UN-Sicherheitsrat vorsprechen ließ. Damit habe er die Regierung übergangen.
Ende Januar hatten Fachleute der Vereinten Nationen eine unabhängige Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen der malischen Armee und der in dem Land stationierten Söldner des Kreml-nahen Wagner-Gruppe gefordert.
Auch Deutschland hatte im November den Abzug beschlossen. In Mali sind derzeit noch mehr als 1100 Männer und Frauen der Bundeswehr eingesetzt, die als Blauhelme der UN-Mission Minusma einen Beitrag zur Stabilisierung des Landes leisten sollen. Ihr Verbleib bis Mai 2024 ist aber davon abhängig, dass die deutschen Blauhelme von Malis Regierung nicht weiter am Einsatz von Aufklärungsdrohnen gehindert werden.